Amazon stellt 360° Produktfotografie Support ein- warum ich das für einen Fehler halte.
Kürzlich erreichte mich die Nachricht, dass Amazon einen bedeutenden Schritt in seiner Produktpräsentationsstrategie unternimmt: Ab Mitte Dezember 2023 wurden keine neuen 360-Grad-Produktfotografien mehr akzeptiert. Diese Entscheidung wirft Fragen auf bezüglich der Hintergründe und der Auswirkungen auf Händler und Käufer. Was bedeutet dies für die Zukunft der Produktpräsentation auf Amazon und welche Alternativen könnten Händler in Betracht ziehen? Tauchen wir tiefer in diese Thematik ein.
Ein umständliches Prozedere wird ad acta gelegt
Bislang mussten Händler, die ihre Produkte mit 360 Grad Produktotos auf Amazon präsentieren wollten, einen umständlichen Prozess durchlaufen. Sie waren gezwungen, sich auf eine bestimmte Anzahl von Bildern zu beschränken, diese speziell zu benennen und dann den Kontakt zu ihrem Amazon-Verkaufspartner aufzunehmen, der sich anschließend um alles Weitere gekümmert hat. Dieses Prozedere war auf Händler Seite und auch bei Amazon aufwändig und teuer und war mit Sicherheit so machem Amazon Controller ein Dorn im Auge.
Die zugrundeliegende Problematik
Es liegt die Vermutung nahe, dass Amazon es über die Jahre nicht geschafft hat, ein benutzerfreundliches Backend zu entwickeln, das es Händlern ermöglicht, 360 Grad Produktfotografien eigenständig hochzuladen. Die Entscheidung, diesen Service einzustellen, könnte also ein Versuch sein, sich die Arbeit und die mit diesem umständlichen Prozess verbundenen Unannehmlichkeiten zu ersparen.
Zukunftsorientierte, aber nicht ausgereifte Lösungen
Amazon argumentiert, dass die meisten Händler, die 360 Grad Produktfotos nutzen, auch über echte 3D-Modelle verfügen. Das Unternehmen arbeitet an einem Tool, das Händlern zukünftig ermöglichen soll, solche Modelle selbst zu erstellen. Doch diese Entwicklung könnte einen signifikanten Verlust an Bildqualität bedeuten. Die Technologie für überzeugende 3D-Modelle ist noch nicht ausgereift genug, um die Detailgenauigkeit und Reproduzierbarkeit zu liefern, die bei 360 Grad Produktfotografien möglich ist.
Die Konsequenzen für kleinere Händler
Diese Strategie könnte insbesondere kleinere Händler benachteiligen. Nicht jeder, der 360 Grad Produktfotografien anbietet, verfügt über ein hochwertiges, gut texturiertes 3D-Modell. Dadurch könnten kleinere Händler einmal mehr die Möglichkeit verlieren, sich gegenüber den großen Anbietern auf Amazon zu behaupten.
Was Amazon jetzt braucht
Eine Lösung könnte sein, Händlern zu erlauben, ihre 360 Grad Produktotos eigenständig im Backend zu verwalten oder die Einbindung von 360 Grad Produktotografie Hosting Diensten wie Imajize oder Sirv zu ermöglichen. Dies würde eine faire Lösung für alle Beteiligten darstellen und die Innovationskraft sowie die Präsentationsvielfalt auf der Plattform erhalten.
Fazit
Amazons Entscheidung, die Annahme von 360 Grad Produktfotografien einzustellen, hat für Aufsehen gesorgt, nicht zuletzt weil viele Händler bereits in diese Technik investiert haben. Während das Unternehmen auf andere Technologien setzt, bleiben Fragen bezüglich der Auswirkungen auf die Händler und die Produktpräsentation. Eine offene und flexible Herangehensweise könnte der Schlüssel sein, um die Bedürfnisse aller Beteiligten zu erfüllen und die Vielfalt sowie Qualität der Produktpräsentationen auf Amazon zu sichern.